Ein Zuhause auf Sylt, eine Immobilie auf der nördlichsten (und schönsten) Insel Deutschlands. Diesen großen Traum haben sich bereits viele Syltliebhaber erfüllt und nach wie vor übersteigt die Nachfrage nach Immobilien auf Sylt das Angebot bei weitem. Kein Wunder. Mit den aktuellen weltpolitischen Ereignissen, steigenden Zinsen und steigender Inflation werden nun Fragen lauter, ob der Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf einer Immobilie auf Sylt genau jetzt der richtige sei.
Zinsanstieg seit Anfang 2022
Während die Zinsen für Immobiliendarlehen lange Zeit sehr günstig und zwischen 2019 und 2021 sogar unter 1,0% gefallen waren, haben sie seit Anfang 2022 einen deutlichen Sprung nach oben gemacht.
Noch im September 2021 zahlten Bauherren und Immobilienkäufer für ein Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung gerade mal 0,85% Zinsen. Bis März kletterte die Rate auf 1,7% (Quelle: Interhyp, Stand März 2022) und erreichte Mitte Juni 2022 knapp 3%. Kurz gesagt: Seit Jahresbeginn sind die Zinsen für Immobilienfinanzierungen von rund 1% auf inzwischen knapp 3% gestiegen.
Das ist zwar immer noch günstig im Vergleich zu vergangenen Jahrzehnten, allerdings muss man beachten, dass sich schon wenige Zehntelprozentpunkte mehr auf die monatliche Ratenhöhe eines Kredits auswirken und bis zum Ende der Laufzeit mehrere Tausend Euro Mehrbelastung oder auch einige Jahre mehr Laufzeit bedeuten.
Die Nachfrage nach Sylter Immobilien bleibt hoch
Seit mittlerweile über zehn Jahren macht die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank den Sparern und Anlegern das Leben schwer. Sparen lohnt sich schon lange nicht mehr, denn es gibt keine Zinsen. Im Gegenteil, in jüngster Vergangenheit musste man sogar noch eine Gebühr für das auf dem Sparbuch liegende Geld zahlen.
Das ist einer der entscheidenden Gründe, warum sich immer mehr Menschen gefragt haben, wie und wo sie ihr Geld überhaupt noch sicher und eventuell sogar gewinnbringend investieren können.
Die Antwort: Immobilien. Sie sind – vor allen Dingen in begehrten Lagen wie auf Sylt – im Laufe der Zeit zu begehrten Anlageobjekten geworden und kräftig im Preis gestiegen.
Dass Sylt diesbezüglich zu den begehrtesten Standorten in ganz Deutschland gehört, ist kein Geheimnis. Hier haben die ohnehin stabilen Immobilienpreise nochmal kräftig angezogen. Und ein Ende des Booms scheint nicht in Sicht.
Ein weiterer Anstieg der Zinsen wird erwartet
Marktkenner gehen unter anderem wegen der aktuell hohen Inflationsrate – im Februar 2022 waren es 5,1% von einem weiteren Zinsanstieg im Laufe des Jahres aus. Experten raten deshalb dazu, nicht zu lange zu zögern, wenn man über den Kauf oder Bau einer Immobilie nachdenkt oder Maßnahmen an einer vorhandenen Immobilie finanzieren möchte. Jetzt die Entscheidung zu treffen, um sich dann möglichst über eine lange Laufzeit die aktuellen Zinssätze zu sichern, so lautet der branchenweite Tenor.
Der historische Vergleich
Trotz des Anstiegs sind die aktuellen Bauzinsen im historischen Vergleich immer noch niedrig. Bis 2009 waren Zinsen über 4% ganz normal, jahrzehntelang lagen sie sogar ein Vielfaches über dem jetzigen Niveau. Der Unterschied war allerdings: Immobilien kosteten auch nur einen Bruchteil dessen, was man heute für sie bezahlt.
Das Problem sind also nicht nur die aktuellen Bauzinsen von knapp 3% – die immerhin noch unter der Inflation liegen – sondern die gestiegenen Kaufpreise der Immobilien. Ein kühler Kopf bei der Preisverhandlung ist gefragt, um angesichts steigender Zinsen nicht in Torschlusspanik zu verfallen .
Immobilien sind sicherer und stabiler als viele andere Anlageklassen, deshalb werden sie auch weiterhin stark nachgefragt, vor allem in unsicheren Zeiten. Viel Nachfrage und großes Kaufinteresse bedeuten aber nicht gleichzeitig, dass sich die Kaufinteressenten – auf dem aktuellen Zinsniveau – die aufgerufenen Kaufpreise leisten können (oder wollen). Wenn die Zinsbelastung jetzt um 1.000 Euro pro Monat höher ist als vor einem halben Jahr, fallen einige Käufer aus – trotz grundsätzlichem Kaufwunsch und langfristigem Vertrauen in die Anlageklasse Immobilie.
Mehr Angebote auf dem Markt
Experten beobachten aktuell eine steigende Zahl an Inseraten auf den Immobilienportalen. Mitte Mai wurden zum Beispiel auf Immobilienscout24 rund 30% mehr Wohnungen in München angeboten als zwei Monate zuvor.
Dies ist kein saisonaler Effekt und es ist dabei nicht unbedingt so, dass mehr Verkäufer ihre Immobilien inserieren. Vielmehr sind viele Immobilien aus dem März im Mai noch online, da sie langsamer abverkauft werden. In den Vorjahren hatten diese bereits nach wenigen Wochen den Besitzer gewechselt.
Letztendlich, so sind sich Experten einig, wird das nächste halbe Jahr zeigen, wohin sich die Preise entwickeln. Zudem wird spannend, ob die Zinsen weiter Richtung 4% steigen oder sich bei 3% konsolidieren. Viele Käufer akzeptieren aktuell lieber 2,5% oder 3% Zinsen aus Sorge, dass es in den nächsten Monaten noch teurer wird. Dies hält die Nachfrage vorerst weiter hoch, weshalb der Sommer noch ein guter Zeitpunkt für Verkäufer sein dürfte, Immobilien zum Bestpreis zu verkaufen.
Für Käufer bedeutet diese Entwicklung, sich jetzt noch die absehbaren Konditionen zu sichern, da die Weiterentwicklung ungewiss ist. Wir bei König Sylt Immobilien arbeiten mit erfahrenen Fachleuten aus dem Finanzbereich zusammen, die wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch gerne empfehlen.
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